Villa Bühler Winterthur

Die Renovation war ein Glücksfall für den Prunkbau: Nach zweijähriger fachgerechter Sanierung sieht die Winterthurer Villa Bühler wieder aus wie nach ihrer Erstellung im 19. Jahrhundert. Ein Meisterstück der Spenglerinnen und Spengler der Scherrer Metec AG.

Neuer Glanz für historische Villa

Es waren historische Fotos, an denen sich Denkmalschützer und Architekten orientierten. Sie machten sichtbar, wie die Villa Bühler – ein rund 150 Jahre alter Herrschaftssitz in Winterthur – ursprünglich ausgesehen hatte. Bisherige Sanierungen hatten das Anwesen, das aus der Villa, einer Parkanlage und den dazugehörigen Ökonomiebauten besteht, verändert. Verzierungen waren entfernt worden, das Dach in Eternit statt originalgetreu in Naturschiefer gedeckt.

Zur Zeit seiner Errichtung gehörte die Villa zu den prunkvollsten und modernsten Wohnbauten im Kanton Zürich. Jetzt mussten die Fassade, das Dach und die filigran gestalteten Blecharbeiten an den Dachgräten und Lukarnen ersetzt oder instandgesetzt werden. Auch die Dachzinnen-Ornamentik, welche auf bauzeitlichen Fotos erkennbar ist, wurde originalgetreu rekonstruiert.

Mithilfe der historischen Aufnahmen wurde aus Zinkblech nachgebaut, was erneuert werden musste, Bestehendes sorgfältig konserviert.

Bei besonders filigranen Elementen wurden Spezialisten beizogen: Ornamenten-Bauer, die Holz- und Gipsmodelle erstellten, um dem Original möglichst nahe zu kommen.

Die grösste Schwierigkeit für die beteiligten Handwerker war, die Puzzleteile auf dem Dach zusammenzusetzen: Die Blecharbeiten, die Schieferplatten, die Verzierungen. Das Know-how für jeden einzelnen Arbeitsschritt war vorhanden, aber als alles zusammenspielen sollte, gabs für die Projektleitung die eine oder andere schlaflose Nacht. Die nervenaufreibenden Zeiten haben sich gelohnt, denn dank der engen Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz, den Architekten und dem Einsatz traditioneller Handwerkskunst konnte der hohe baukünstlerische Stellenwert des Gebäudes bewahrt werden.

Zum Abschluss der Bauarbeiten wurden die Bleche, Dachzinnen und Ornamente mit weisser Farbe überstrichen. Die Bemalung soll den Eindruck erwecken, mit Stein gebaut zu haben. Für Metallarbeiterinnen und Metallarbeiter ein kleiner Stich ins Herz, aber ganz im Sinne der Erbauer der Villa.

Die Villa ist seit 1975 im Besitz des Kantons Zürich und beherbergt unter anderem das Münzkabinett und die Antikensammlung der Stadt Winterthur.