Schulhaus in industrieller Hülle
Es ist ein Neubau, der die Vergangenheit seines Standorts nicht verhehlt. Die gewählte Typologie des Schulbaus mit Sheddach setzt das industrielle Erbe fort, die hinterlüftete Fassade aus walzblankem Aluminium-Trapezblech spielt das Spiel perfekt mit: Industriehalle oder Schulhaus?
Auf den ersten Blick nicht sichtbar ist die komplexe Konstruktion, die hinter der hinterlüfteten verkleidenden Metallhülle steckt: Jedes der Bleche aus rohem Aluminium wurde in der Werkstatt der Scherrer Metec AG zugeschnitten und gekantet. Für jede Fassadenfront wurde ein eigener Stückplan errechnet. Acht Tonnen Material stapelten sich in der Brunau.
Ziel war, einen Rhythmus zu finden, der es erlaubte, die Kantungen ohne Unterbruch oder erkennbare Übergänge über das ganze Gebäude laufen zu lassen. Auch in jenen Bereichen, in denen unterschiedlich grosse Fenster vorgesehen waren.
Fassade, Fensterbänke, Laibungsanschlüsse und Sturzbleche bestehen aus rohem Aluminium. Das lebendige, leichte Material glänzte zu Beginn stark und erhitzte mit seiner Strahlkraft so manches Gemüt. Dass Aluminium Zeit braucht, bis es die bekannte mattgraue Patina bekommt, wissen erfahrene Spenglerinnen und Spengler. Es handelt sich um eine Oberfläche, die reift und sich verändert. Genau richtig für ein Gebäude, das Schülerinnen und Schüler beherbergt. Um sicher zu gehen, dass sich das in der Werkstatt Errechnete in die Praxis umsetzen lässt, stellte die Architektur von kritischen Bereichen Modelle in Originalgrösse auf.
«Für uns Spengler ein Hochseilakt – von der Ausführungsplanung bis zur Fertigstellung»
Andreas Meier
Projektleiter Spenglerei