Lagerhaus Spreitenbach

Wie verpackt man einen Umschlagsplatz für Schokoladeprodukte? Die Lagerhäuser Aarau AG wertet ihre architektonisch zweckorientierten Gebäude durch ungewöhnliche Fassaden auf. In diesem Fall soll das Äussere wie eine hauchdünne, Falten werfende Schoggi-Folie aussehen.

Projektjahr: 2010 Architekt: Frei Archiktekten AG, Zürich Bauherr: Lagerhäuser Aarau AG

Halle im Schoggi-Papier

Was in Spreitenbach gemacht wurde, widerspricht allem, was das klassische Spenglerhandwerk für Metallfassaden lehrt. Die Idee war da, die Anforderungen hoch. Vor dem Baubeginn stand eine Phase des ausführlichen Experimentierens und Bemustern. Es hat sich gelohnt!

Schliesslich wurden die Aussenwände des bestehenden, rund 100 m langen Hochregallagers saniert und mit einer neuen Hülle versehen. Diese Gebäudehülle aus rohem Aluminium legt sich über sämtliche Aussenwände und bindet das heterogene Gefüge zu einer Einheit zusammen

Rund 10 000 m² 0,8 mm starkes Aluminiumblech überziehen das Gebäude.

Die optische Wirkung der zarten Hülle ist spektakulär: Die einzelnen Aluminiumbahnen wurden leicht verzogen angebracht, so dass der Effekt eines zerknüllten Schokoladenpapiers entsteht. Diese Fassadengestaltung ist durchaus als Referenz und Hinweis auf die im Innern gelagerten Schokoladenprodukte zu verstehen.

Während die Kunst der Falztechnik normalerweise darin besteht, Wärmeausdehnungen und Spannungen der Metallflächen auszugleichen, ist hier das genaue Gegenteil erwünscht: Die miteinander vernieteten Metallbahnen geben ihre thermischen Verwerfungen an ihre Nachbarn weiter, so dass sich grossflächige, mit Wind und Temperatur verändernde Falten bilden. Die Wärmedämmung liegt auf der Innenseite unter einer Verkleidung aus Profilblechen.