Palais Rechberg Zürich

Demontage Ziegel und Metall mit Sanierung, Reinigung, Instandsetzung; Beschaffung historischer Ersatzziegel; Sanierung Unterdach, Lattung, Bedeckung mit alten Ziegeln; Metall- und Spenglereiarbeiten, Aufbau Blitzschutzanlage

Projektjahr: 2014 Architekt: Tilla Theus und Partner AG, Zürich Bauherr: Baudirektion Kanton Zürich, Immobilienamt, Hochbauamt

Ausgefeilte Handwerkskunst

«Beat Scherrer und sein Team sind in der Lage, scheinbar Unmögliches mutig anzugehen und innovative Lösungen zu entwickeln», sagt niemand anderes als die Schweizer Stararchitektin Thilla Theus. Was gelingen kann, wenn die Leidenschaft einer brillianten Architektin auf ausgefeilte Handwerkskunst trifft, zeigt der Umbau des Palais Rechberg in Zürich. Der stolze Zeuge barocker Baukunst wird heute von Kantonsrat und Regierung als topmodernes Konferenz- und Repräsentationszentrum genutzt und erstrahlt gleichzeitig als historisches Ensemble in neuem Glanz – die 250 Jahre alte Ziegel inklusive.

««Historische Gebäude bewahren in sich das Geheimnis der Veränderung.»»

Thilla Theus
Architektin

Ein Dach mit Geschichte

Was tun, wenn die historische Bausubstanz eines Daches aus dem 18. Jahrhundert erhalten werden soll und gleichzeitig eine energetische Sanierung unumgänglich ist? Zaubern! Geniessen Sie den Blick auf das restaurierte Dach des Palais Rechberg und lassen Sie sich seine Geschichte erzählen.

 

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit für ein Haus, das auf faszinierende Art Vergangenheit und Zukunft in sich vereint!

Interview mit Tilla Theus

Tilla Theus, Sie sind bekannt für die Umbauten von historischen Gebäuden. Was reizt Sie daran?

Historische Gebäude bewahren in sich das Geheimnis der Veränderung, um neuen Anforderungen zu genügen. Ich finde es unglaublich spannend, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen, indem ich das Gebäude bis in die hintersten Winkel erkunde und in den Archiven die originalen Pläne studiere. Dann verstehe ich den Charakter eines Gebäudes, den es zu respektieren gilt, damit die erneuernden Eingriffe seine Stärken betonen und seine Schwächen überspielen.

Beim Palais Rechberg standen Sie vor der Aufgabe, diesen barocken Zeitzeugen als modernes Konferenzzentrum nutzbar zu machen und gleichzeitig die historische Bausubstanz zu restaurieren. Was waren die besonderen Herausforderungen?

Die Umwandlung lediglich in ein Konferenzzentrum wäre relativ einfach gewesen. Aber der Rechberg dient dem Regierungsrat überdies für Repräsentationszwecke und beherbergt die Büros der Parlamentsdienste. Er musste also renoviert und umgebaut werden sowohl für Festliches als auch für Profanes. Diese Herausforderung löste ich durch die Verbindung des Hauptgebäudes mit den Nebengebäuden. Damit kommt das ursprüngliche Ensemble wieder strahlend zu seinem Recht.

Sie haben bereits bei anderen Projekten wie dem FIFA-Hauptsitz oder dem Gipfelrestaurant Weisshorn mit der Scherrer Metec AG zusammengearbeitet. Was zeichnet die Zusammenarbeit aus?

Neben der Beherrschung des Handwerks auf dem neuesten Stand und der Zuverlässigkeit als Grundvoraussetzungen sind Beat Scherrer und sein Team in der Lage, über architektonische Visionen zu diskutieren, scheinbar Unmögliches mutig anzugehen und innovative Lösungen zu entwickeln. Mit Praxistauglichkeit. Perfekt bis ins Detail. Die Metec garantiert „Haute Couture aus Blech“.

Sie fordern ein Schulfach «Wohnen». Was sollen die Kinder da lernen?

Wohnen ist eine Lebensnotwendigkeit. Mit den Fragen nach dem Wie und dem Wo öffnen sich Wissensfelder, die von der Architektur und dem Design über die Raum- und Städteplanung bis zur Ästhetik und Lebensqualität reichen. Darin unterrichtete Kinder würden dereinst kritische Stimmbürger, Mieter und Bauherren mit einem Sinn für die Verantwortung, die Landschaft nicht zu zersiedeln und die Städte nicht zu verschandeln. Das Fach «Wohnen» wäre so interessant wie wichtig.