Badepavillon Horgen

Der über hundert Jahre alte Badepavillon am Ufer des Zürichsees erstrahlt in neuem Glanz – mit einem von der Scherrer Metec AG restaurierten Kupferblechdach.

Dominant am See

Man kann über die Restauration dieses schmucken Boots- und Badepavillons nicht ohne seine Vergangenheit berichten– zu eng ist dieses architektonische Kleinod mit der Geschichte ihrer Bewohnerinnen und Bewohner sowie der damaligen feinen Gesellschaft verknüpft: Der Horgener Seidenfabrikant Emil Streuli-Hüni wünschte sich «etwas Dominantes am See». Der Architekt August Albrecht Müller entwarf ihm einen Pavillon im Stil des Rokoko. Vorbild war der 1740 gebaute Gartenpavillon «Amalienburg» bei Schloss Nymphenburg in der Nähe von München. Die Zeichnung dafür erstellte ein Angestellter namens Franz Frisch. Niemand anderes als der Vater des Schriftstellers Max Frisch.

1899 begannen die Bauarbeiten. 100 Jahre später stellte die Baudirektion des Kantons Zürich den Pavillon unter Denkmalschutz. Es stellte sich heraus, dass das Schmuckstück einer umfassenden Sanierung bedurfte. In der Expertise heisst es: «Die bestehende Spenglerarbeit kann mit einem grossen Aufwand erhalten und repariert werden.» Die Scherrer Metec AG erhielt den Auftrag, im Sinne der Denkmalpflege zu reparieren, was möglich war.

 

Wiederverwendung

Schritt für Schritt wurde zuerst der beschädigte Unterbau instandgesetzt, danach folgten die eigentlichen Spenglerarbeiten. Die sorgfältige Sanierung veranschaulicht das von der Denkmalpflege verordnete «Primat der Substanzerhaltung». Nur wenige Kupferbleche wurden ersetzt und wo immer möglich wurden die alten, grünlich patinierten Bleche wiederverwendet.

Die schönen Zierornamente konnten zu 80 Prozent repariert werden. Und so werden die Geschichten des kleinen Pavillons einer Seidendynastie noch lange weitererzählt werden.